Das ist denn schon ein Klassiker der Regie in der Deutschen Oper Berlin. Die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, der Text von Lorenzo da Ponte und die Inszenierung von Götz Friedrich, in der 142. Aufführung seit der Premiere am 14. Dezember 1978. Hier passen noch Bühnenbild, Kostüme und Handlung zum Libretto. Die Bühne ist ausgestattet mit wenigen aber passenden Möbeln und Requisiten, die Sänger*innen in Kostümen, die denen der Zeit des Spieles nachempfunden sind und Arie und Rezitativ ebenso passend gesetzt zum Libretto.
Die Oper ist von der Art, die man von Mozart kennt, ein frivoles Spiel um Liebeleien, mit Intrigen, Späßen und Verwicklungen um ein junges Paar, das seine Hochzeit vorbereitet. Die zu dieser Zeit herrschenden moralischen und gesellschaftlichen Regeln werden gekonnt ausmanövriert und das Spiel führt zum Schluss zu einem Happy End, wo jedes Paar in der gewünschten Konstellation zueinanderfindet. Der weniger „lustige“ Teil der „undemokratischen“ Regeln im Zusammenleben von Herrschaft und „Gesinde“ wird zwar thematisiert, aber locker überspielt.
Die Hauptrollen, das Paar Susanna und Figaro von Alexandra Hutton und Seth Carico, das Paar Graf und Gräfin Almaviva von Thomas Lehman und Federica Lombardi dargestellt und in der „Hosenrolle“ als der Page Cherubino Irene Roberts waren bestens besetzt und spielten mit großer Begeisterung und körperlichen Einsatz ihre Rollen. Die weiteren Sänger*innen standen in Nichts diesen Darstellern nach.
Das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung vom ehemaligen Assistenten und Kapellmeister unter Donald Runnicles, Nicolas Carter setzte die Musik Mozarts eindrucksvoll und temperamentvoll um. Das Publikum honorierte die gesamte Leistung des Ensembles durch Zwischenapplaus, zum Ende der einzelnen Akte und dann besonders im begeisterten Schlussapplaus. Wenn diese Inszenierung in einer kommenden Saison wieder angeboten wird, sollte man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und die Oper besuchen.