TANZNACHT – „THE H_ALF“

Besuchsberichte TANZ Termine

Tanznacht 2918 – Besuch am 25. August 2018 –  in den Uferstudios Berlin – Studio 11

Choreografie/Dramaturgie: Diego Gil /
Dramaturgie/Choreografie: Igor Dobricic /
Performance/Choreografie: Oihana Altube and Paz Rojo / Performance/Licht/Choreografie: Pablo Fontdevila /
Performance/Choreografie: Felix Marchand /
Performance/Sound/Choreografie: Tian Rotteveel /
Set / Kostüme/Designs: Theresia Knevel.

„Mit „THE H ALF“ fordern zwei Choreograf*innen, ein Musiker und ein Lichtdesigner neue Formen der künstlerischen Interaktion heraus und spekulieren über alternative Modelle von Gemeinschaft. Dabei bedienen sie sich einer Strategie des Unvollkommenen, um sich von der gesellschaftlich bevorzugten Vorstellung des Individuums und der Gruppe als Einheit zu trennen. Eine radikale Differenzierung zwischen individuellen Wünschen und Fähigkeiten soll zukünftige Formen von Verbundenheit und Ausdruck entstehen lassen. Neubearbeitung der Produktion von 2010.“

Foto @ Theresia Knevel

Besuchsbericht:

Eine leere Bühne, an der linken Seite des Raumes ein Tisch mit einer vielfältigen Auswahl von Geräten und Systemen zur Erzeugung von Sound und Musik. Ein Künstler bedient diese Installation mit der Entwicklung von Soundmodellen, Lichtstimmungen und Musikelementen. Auf der freien Fläche bewegt sich eine Performerin und vollführt Bewegungen, Tanzfiguren und die körperliche Produktion von Stimmungen. Beide Elemente der Aufführung scheinen keinerlei Bezug zueinander zu haben.
Eine ähnliche Konfiguration und Performance folgt mit einem männlichen Künstler. Auch hier bewegen sich beide Künstler je in Ihrem eigenen Vorstellungsraum. Das gleiche Bild zeigt sich bei dem folgenden Teil der Aufführung. Die ‚Tonmaschine‘ wurde dafür an die rechte Seite des Bühnenraumes verschoben. Der letzte Teil zeigt den Künstler, der den Sound produziert selbst als Bewegungsperformer. Die ‚Tonmaschine‘ arbeitet jetzt selbstständig, teilweise auf Geräuschkommandos vom Performer.
Das Bild, das dem Zuschauer in dieser Vorführung vermittelt wird, ist ein kompletter Individualismus. Keine Gemeinsamkeiten, keine Abstimmung oder produzierte Harmonie, sondern jeder einzelne Teil ist ein Solo nach eigenen Vorstellungen und mit knapp bemessenen Elementen der Darstellung und der Performance.

Peter Dahms [TanzInfo-Berlin.de]