Digital Culture & Society (DCS) – Vol. 4, Issue 1/2018 –
Rethinking AI:
Neural Networks, Biometrics and the New Artifcal Intelligence
vom Juli 2018, ca. 243 p., 29,99 €
Ramón Reichert, Mathias Fuchs,
Pablo Abend,Annika Richterich,
Karin Wenz (eds.)
ISSN 2364-2114
eISSN 2364-2122
Print-ISBN 978-3-8376-4266-7
PDF-ISBN 978-3-8394-4266-1
Aus dem [transcript-verlag]
REZENSION:
»Digital Culture & Society« erscheint im vierten Jahr seit Herbst 2015 im Zeitschriftenformat, durchgehend in englischer Sprache, mit bisher sechs Ausgaben. Dies ist die fünfte Ausgabe aus dieser Reihe. Die Zeitschrift wird von den Herausgebern beschrieben als:
„…is a refereed, international journal, fostering discussion about the ways in which digital technologies, platforms and applications reconfigure daily lives and practices. It offers a forum for critical analysis and inquiries into digital media theory and provides a publication
environment for interdisciplinary research approaches, contemporary theory developments and methodological innovation …“
Der vorliegende Band befasst sich mit dem Thema Artificial Intelligence. Es zeigt sich, wenn der Begriff in Deutsch verwendet oder benannt wird, das Dilemma, das darin liegt. Das deutsche Wort Intelligenz entspricht nicht mehr der Entwicklung der letzten Jahre auf diesem Gebiet. Bevorzugt wird der Begriff „Maschinen lernen“ oder „Machine Learning“, abgekürzt „ML“ und trifft damit besser den Stand der Technik. Maschinen d.h. digitale Einheiten zur Datenverarbeitung lernen anhand einer großen Menge von gesammelten digitalen Daten zu einem Problem weitere Daten aus der Analyse der vorliegenden zu produzieren, die vorher nicht erkannte Zusammenhänge beschreiben können. Nun stellt sich die Frage, ist das selbständiges, innovatives Denken im Sinne des menschlichen Denkens oder entstehen die neuen Daten aus einer derart großen Menge von Grunddaten, die von einen menschlichen Gehirn nicht zu beherrschen sind, was einem Computer heute jedoch durchaus möglich ist. Aus dieser Frage und deren Lösungen ergeben sich die Forschungsthemen der aktuellen Arbeiten und die Formulierung der Fragen und der Antworten die sich daraus ergeben. Heute wird die „AI neu gedacht“, mit dem Einsatz von Neuronalen Netzwerken, Biometriken und einer „Neuen AI“. Der Band versammelt neuere Artikel von Wissenschaftlern die auf diesen Gebieten aktuell arbeiten und über die Entwicklungen und deren Ergebnisse, oder neue Fragen, die daraus resultieren. Was mit dem Begriff „New AI „ oder „AI“ heute in Verbindung gebracht wird, wofür die Erkenntnisse und Entwicklungen aus der Forschung an und mit AI Systemen eingesetzt werden,. Wofür sie heute eingesetzt werden und wie die Entwicklung vorangetrieben wird, das wird in den Beiträgen in diesem Band thematisiert. Es wird auf den Einsatz von nicht voll verstandenen Konsequenzen aus der Zukunft solcher Anwendungen und den Gefahren hingewiesen, die daraus erwachsen, wenn Abläufe in Gang gebracht werden, deren Zukunft sich nicht prognostizieren lässt.
Der Band teilt sich, nach der Einführung, die kurz auf die Geschichte des Artificial Intelligence eingeht und was man in den Anfängen und darunter verstanden hat und heute darunter versteht, in vier Themenkapitel. Einen Überblick über die Inhalte der Forschung und die Erwartungen vor über 60 Jahren und wie sie sich im Laufe der Entwicklung und der verbesserten Verfügbarkeit von Computerleistung und Programmiertools entwickelt haben. Die Ausweitung des Begriffe in den vergangenen Jahren und die Ergebnisse, die zu einem geänderten und erweiterten Verständnis führten, werden ebenfalls angesprochen. Kurze Beschreibungen führen ein in die aufgenommenen Beiträge und die Struktur der Kapitel.
Der Hauptteil gliedert sich in vier Kapitel als thematische Gruppen:
I. Methodological and Conceptual Reflections
II Epistemologies and Media Genealogy
III. Politics and Media Research
IV. Entering the Field.
Insgesamt versammelt der Band in dieser Strukturierung zwölf einzelne Artikel zu den einzelnen Gruppen. Sie beginnen ausnahmslos mit einer Einführung in das behandelte Thema und haben als Anhang eine Auswahl von Quellennachweisen.
Der Band schließt mit biografischen Daten der Beiträger der Artikel.
Eine interessante, informative und auch alarmierende Lektüre bietet dieser Band, über Techniken und Verfahren wie AI, Machine Learning, New AI, Big Data, Neuronale Netzwerke, Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und Gebiete, die sich aus diesen Themen entwickeln. Die Hoffnungen, die in diese Techniken und Erkenntnisse gelegt werden und ebenso die Gefahren daraus, die sich heute noch nicht in Gänze übersehen lassen werden thematisiert.
Peter Dahms [OpernInfo-Berlin.de ]