Gala des Landesjugendballetts Berlin an der Staatlichen Ballettschule Berlin –
Besuch am 7. April 2019 in der Komischen Oper Berlin.
Besuchsbericht:
Gestern fand die Gala der Staatlichen Ballettschule Berlin statt. Eltern, Verwandte, Freunde der Schüler*innen und Freunde des Tanzes fanden den Weg in die Komische Oper. Der Titel dieser Abend lautete THE CONTEMPORARIES -IM HIER UND JETZT- VOLUME II. Hier konnten die Schüler*innen der staatlichen Ballettschule ihr Können unter Beweis stellen. Vier Stücke von großartigen Choreografen kreiert, wurden von den dementsprechenden Beteiligten in Szene gesetzt.
Begonnen wurde der gestrige Abend mit „FAR (excerpt)“, einer interessanten Choreographie von Wayne McGregor. Schwierige Bewegungen in unterschiedlichsten Variationen mussten von den Schülern*innen der Ballettschule tänzerisch umgesetzt werden. W. McGregor ist einer der bekanntesten, zeitgenössischen Choreografen. Seine Werke werden von allen führenden Ballettensembles der Welt mit Erfolg getanzt. Er hat viele Auszeichnungen erhalten und ist somit zu Recht einer der besten Choreografen unserer Zeit. Die Eleven*innen, die hier in diesem Beitrag auf der Bühne standen, haben die choreografischen Vorgaben hervorragend interpretiert.
Der zweite Vortrag nach einer Pause war „MENINOS“, Choreografie: Mauro de Candia. Was für eine furiose Performance! Hier wurde feurig, spritzig, mit grandiosen Schrittkombinationen getanzt. Ein Feuerwerk auch die Musik aus Bizets „CARMEN“. Dazu kam, dass die Bewegungen synchron ausgeführt wurden. Besonders gelungen auch die witzigen Kostüme der Stierkämpfer. M. de Candia hat hier eine wunderbare Choreographie geschaffen, die sicher auch in Zukunft weitere Begeisterung hervorrufen wird. Auch hier ein dickes Lob für die Akteure. Eine bemerkenswerte Choreografie!
Als nächstes Stück stand „ALL LONG DEM DAY“, Choreografie: Marco Goecke auf dem Programm. M. Goecke steht für großartige choreografische Arbeit. Er ist einer der gefragtesten Choreografen auf der Welt. Engagements an allen führenden Häusern. Seit 2005 ist M. Goecke Hauschoreograf am Stuttgarter Ballett. Er hat unzählige Choreografien geschaffen und viele Preise bekommen. Außerdem überrascht er die Fachwelt und auch das Publikum mit immer wieder neuen Ideen. Hier nun wurde gestern von den Ballettschülern*innen das Stück „ALL LONG DEM DAY“ getanzt. Viel Arm- und Beinarbeit war erforderlich, eine Herausforderung für alle, die auf der Bühne präsent waren. Die Koordinationen mussten stimmen, sodass dann die nötige Harmonie entstehen konnte. Das hat alles wunderbar geklappt, eine tolle Leistung der Eleven*innen in einer grandiosen Choreographie von M. Goecke.
Den Schlußpunkt des Abends nach einer weiteren Pause setzte „DIE ZUKUNFT BEGINNT JETZT“ in der Choreographie von Gregor Seyffert. Es ist mehr oder weniger eine Bestandsaufnahme des Leistungsvermögens der einzelnen Klassen der Staatlichen Ballettschule Berlin. G. Seyffert hat dies mit viel Liebe choreographiert und jede Sparte dementsprechend in den Vordergrund gestellt. Immer untermalt von der fantastischen Musik von Maurice Ravel (Bolero). Allein schon diese Musik übt eine Faszination aus und gibt dem Geschehen auf der Bühne den nötigen Rahmen. Ein schöner Einfall zeigt doch besonders dieser Beitrag, wie hoch schon jetzt das Leistungsniveau in allen Bereichen der Staatlichen Ballettschule Berlin ist. Dabei darf man nicht vergessen, wie viel Arbeit hinter jedem Auftritt steckt.
Der künstlerische Leiter G. Seyffert mit seinem gesamten Team und auch der Schulleiter Prof. Dr. R. Stabel leisten tagtäglich großartige Arbeit, damit solche Events entstehen können. Natürlich ist es letztendlich nur möglich mit dem Einsatz und dem Enthusiasmus der Ballettschüler*innen der Staatlichen Ballettschule Berlin. Diese Gala war wieder einmal ein Erfolg und die Zuschauer waren begeistert, besonders natürlich die Familienangehörigen, die mitunter ihre kleine Tochter oder ihren etwas älteren Sohn voller Stolz bewundern konnten. Der Applaus für alle Mitwirkenden und für G. Seyffert und sein Team wollte nicht enden, doch nach einer gewissen Zeit blieb der Vorhang geschlossen und so war definitiv Schluss.
Peter Dahms / Renate Dahms i. M. [TanzInfo-Berlin.de]
Fotos © Johann Sebastian Haenel