CCN – Ballet de Lorraine „RainForest“ / „Sounddance“

Besuchsberichte TANZ Termine

Besuch am 23. August 2019 in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz –

im Festival „31. Tanz im August 2019″  – Deutschlandpremiere

„Zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2019 feiert Tanz im August den US-amerikanischen Choreografen Merce Cunningham. Er sagte über sich selbst, er sei nicht zum Tänzer geworden – sondern immer schon Tänzer gewesen. 1942zeigten er und John Cage in New York ihre erste Zusammenarbeit. Im Laufe seiner langen Karriere schuf Cunningham in Kollaboration u.a. mit Cage und Robert Rauschenberg nahezu 200 Werke, die den Tanz umfassend erneuerten: […]“ [aus PROGRAMM TiA]


Fotos © Laurent_Philippe

RainForest
Choreografie Merce Cunningham

„Unter und zwischen den Silberwolken von Andy Warhol agieren die Tänzer*innen des Ballet de Lorraine in „Rainl-orest“ [1968] als anmutige Zwitterwesen aus Mensch und Tier. Cunningham, nahe der Regenwälder im Staat Washington aufgewachs( übersetzt sie hier in kleine Gesten, große Sprünge und Bewegungen am Boden, eine
konzentrierte, gelassene Welt.“

Mit am 23.8. Angela Falk, Margaux Laurence, Elsa Raymond, Alexis Bourbeau, Tristan Ihne, Luc Verbitzky


Fotos © Laurent_Philippe

Sounddance
Choreografie Merce Cunningham

„Mit einer anderen Energie kommt „Sounddance‘ daher: Cunningham schuf es 1975 nach seiner – durchaus konfliktreichen – Zusammenarbeit mit dem Ballet de lOpera de Paris. Es steht im Gegensatz zur Uniformität des Balletts: Vor einem elegant drapierten goldenen Vorhang entfaltet sich lust- und kraftvoll ein ‚organisiertes Chaos‘, begleitet von David Tudors  reibendem Sound.“

Mit am 23.8. lnes De“pauw, lnes Hadj-Rabah, Margaux Laurence, Valerie Ly-Cuong, Celine Schoefs, Alexis Bourbeau, Charles Dalerci, Nathan Gracia, Willem-Jan Sas, Luc Verbitzky


Besuchsbericht:

Die erste Choreografie „RainForest“ wird begleitet von einem Sound, der an Tierstimmen erinnert, die man von Filmen aus tropischen Urwäldern kennt. Der Tanz selbst ist ein Ablauf überwiegend fließender, verhaltener Bewegung und Figuren ohne hervorgehobene Sprünge und sonstiger hektischer Sequenzen. Sie wird getanzt von sechs Tänzer*innen im Wechsel von Einzelnen und dann wieder von kleinen Gruppen.
Von der Decke des Bühnenraumes hängen kissenartige Ballons mit metallisierter, stark reflektierender silbriger Oberfläche. Einige dieser Gebilde floaten frei auf dem Bühnenboden und werden auch schon mal beiseite gekickt, wenn sie im (Tanz)-Wege liegen.
Die ganze Choreografie macht einen harmonisch fließenden Eindruck ohne besondere Höhepunkte. Der Beifall des Publikums ist wie immer begeistert, mehrere Auftritte zum Ende der Vorführung.

Die zweite Choreografie „Sounddance“ macht dagegen einen ausgesprochen eleganteren geschlossenen Eindruck als die erste. Vor einer Wand von goldenen Plüschvorhängen tanzen zehn Tänzer*innen im schnellen Wechsel von kleinere und größeren Gruppen harmonische Bilder zu einer stark rhythmischen Soundbegleitung. Die Wechsel folgen aufeinander schnell und ohne Zwischenpausen, eben im fliegenden Wechsel. Die einzelnen Akteure treten auf durch einen Durchgang der mit einem Vorhang verdeckt ist in der Mitte der Bühnendekoration. Sie treten dort dann auch wieder ab. Der Beifall erscheint mir lebhafter und andauernder als der zur ersten Choreografie, dieses Stück ist damit beim Publikum im Vergleich besser angekommen.

Peter Dahms [TanzInfo-Berlin.de]


Fotos © Laurent_Philippe

Das ganze Programm unter : www.tanzimaugust.de