Von Benjamin Britten (1913 – 1976) Oper in drei Akten –
Besuch der Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 26. Januar 2020
Libretto von Benjamin Britten und Peter Pears nach William Shakespeares gleichnamiger Komödie –
Uraufführung am 11. Juni 1960 beim Festival in Aldeburgh
Musikalische Leitung Donald Runnicles –
Inszenierung Ted Huffman –
Bühne Marsha Ginsberg –
Kostüme Annemarie Woods –
Licht D. M. Wood –
Choreografie Sam Pinkleton –
Choreografie (Puck) Ran Arthur Braun – Kinderchor Christian Lindhorst – Dramaturgie Sebastian Hanusa
Mit:
Oberon James Hall – Tytania Siobhan Stagg – Theseus Padraic Rowan – Hippolyta Annika Schlicht – Lysander Gideon Poppe – Demetrius Samuel Dale Johnson – Hermia Karis Tucker – Helena Jeanine De Bique – Bottom James Platt – Quince Timothy Newton – Flute Michael Kim – Snug Patrick Guetti – Snout Matthew Peña – Starveling Matthew Cossack – Puck Jami Reid-Quarrell – Chöre Kinderchor der Deutschen Oper Berlin – Orchester Orchester der Deutschen Oper Berlin
„Kaum ein anderes Werk der Weltliteratur atmet derart Musik wie William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Elfen tanzen nachts im sommerlich verzauberten Wald und singen die Feenkönigin Titania in den Schlaf. Musik begleitet die Hochzeitsfeier des Königspaars Hippolyta und Theseus sowie der jungen Liebespaare Hermia und Lysander und Helena und Demetrius – wenn sie sich nach einem erotischen Reigen des Begehrens und Enttäuschens, der Verwechslungen und Verwirrungen in der Mittsommernacht letztlich gefunden haben. Und Musik erklingt auch im derb-lustigen Spiel im Spiel „Pyramus und Thisbe“ – aufgeführt von sechs »hochbegabten « Handwerkern.“ [Deutsche Oper Berlin]
Besuchsbericht:
Der junge amerikanische Regisseur Ted Huffman inszeniert an der Deutschen Oper „A Midsummer Night’s Dream“ („Ein Sommernachtstraum“) mit Texten aus William Shakespeares gleichnamiger Komödie von 1594. Auf „… mit Texten aus…“ muss dazu ausdrücklich hingewiesen werden, denn Benjamin Britten hat bei seiner Oper von 1960, die er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Peter Pears geschaffen hat, wesentliche Teile des Originaltextes, fast die Hälfte gestrichen und damit den Handlungsablauf schwer nachvollziehbar gestaltet. Umso mehr hat Britten jedoch mit seiner Vertonung aber wesentliche Zusammenhänge der Geschichte hervorgehoben und neu gestaltet. Es bleibt also eine gewisse Konfusion, bei der es besser ist man kennt die Original oder aber man informiert sich vorher aus der Literatur um alles inhaltlich zu verstehen. Die musikalische Leitung hat Donald Runnicles (Engländer, aber bekennender Schotte), der schon mehrere Werke von Benjamin Britten musikalisch gestaltet hat.
Die Komödie beginnt mit dem zweiten Akt des Originals im Zauberwald, der von Elfen, die von einem Kinderchor dargestellt werden und anderen fremdartigen Wesen, die den Menschen nicht sichtbar sind, bewohnt ist. Das verdeutlicht auch die Kostümierung der Darsteller. Die Elfenwelt ist durchweg schwarz/weiß gekleidet und die Menschenwelt in ihrer normalen (sichtbaren) Farbigkeit. Das vereinfacht die Orientierung.
Hier im Wald treffen sich mehrere Personengruppen. Neben der Elfenwelt die Gruppe der Liebespaare, die sich in den Zauberwald geflüchtet haben, weil ihnen die Heirat untersagt wurde und die durch einen Zaubertrank verabreicht von Puck, dem Begleiter des Oberon, dem Elfenkönig, danach in eine konfuse Situation geführt werden und ihre jeweiligen Partner nicht mehr erkennen und eine Gruppe von Handwerkern, die hier ein Theaterstück für ein Fest des Fürsten proben.
Die Ursache des folgenden Durcheinanders ist der falsch verabreichte Zaubertrank, der die Paare zueinander führen sollte, jedoch das Gegenteil erreichte. Nun muss Oberon eingreifen und wieder für Ordnung sorgen und nun erkennen sich die richtigen Paare wieder und finden zueinander.
Alles ist wieder in Ordnung gebracht und den Liebespaaren wird die Heirat erlaubt. Das soll am Hofe des Fürsten gefeiert werde. Das Fest findet statt und die Handwerker können nun das von ihnen geprobte Theaterstück zur Aufführung bringen.
Peter Dahms [OpernInfo-Berlin.de]
Alle Fotos © Bettina Stöß