Interdisziplinäre Perspektiven auf Digitalisierung –
Wolfgang Deiters, Stefan Geisler, Fernand Hörner, Anna Katharina Knaup (Hg.)
Aus der Reihe Edition Medienwissenschaften
vom September 2020,
212 S., kart., 13 SW-Abb. ISBN 978-3-8376-4867-6
E-Book: PDF ISBN 978-3-8394-4867-0
Rezension:
Das erste Kapitel des Bandes befasst sich mit der „Qualitativen Textanalyse“ des Angebots im Internet. Ausgehend von den Verfahren, die für die Erfassung des Genres im Print- und Büchermarkt aktuell verwendet werden, wird das gesamte, erreichbare Internet nach kommunikativen Angeboten durchsucht und eine Grundgesamtheit erstellt, die für die Analyse verwendet wird. Dazu muss gesagt werden, dass dabei natürlich nur ein Teil, des als Internet bezeichneten Kommunikationsangebots erreichbar und sichtbar ist, aber dieser einen ausreichenden Teil für die beabsichtigte Analyse darstellt. Der Titel des Buches weist jedoch in eine Richtung, in der man die „Technischen Grundlagen der Informatik“ vermuten könnte. Andererseits erscheint hier die Betrachtung des Internets nur als Angebot von Inhalten, die für eine Kommunikation als Text, Bild und Sprache stehen. Der schmale Band erlaubt jedoch auch nicht mehr als eine kleinere Auswahl des Genres, aus dem zuvor ermittelten Inhaltsangebot.
Diese Einschränkung hat ihren Grund darin, das es eine Veröffentlichung ist, die auf den Vorträgen der Tagung „Kommunikation im Wandel – eine interdisziplinäre Betrachtung“ am 14. November 2018 in Düsseldorf basiert und „vereinigt dementsprechend ganz unterschiedliche Beiträge, die auf verschiedenen disziplinären und methodischen Zugängen basieren.“(8)
„Entsprechend den Schwerpunkten der Tagung beschäftigt sich der erste Teil dieser Publikation mit computerbasierter Kommunikation. Hierbei geht es zum Beispiel um die Kommunikation mit Fahrassistenzsystemen in Autos oder auch um die verschiedenen Genres der Online-Kommunikation.“(8)
Was in diesem Zusammenhang keine Entsprechung im Internet hat und hier wieder zwar die Kommunikation betrachtet, jedoch nicht unbedingt die im Internet.
„Im zweiten Teil steht die Rezeption im Mittelpunkt und es wird sowohl ein analytischer Blick auf die Beeinflussung von Jugendlichen durch Werbung geworfen, es wird die narzisstische Selbstbespiegelung der heutigen Zeit anhand von Musikvideos erläutert und die Rolle von Emojis in der Kommunikation untersucht.“(8)
“Im dritten Themenblock werden dann Literatur und Film im Zusammenhang mit Kommunikation intensiver beleuchtet“ (8)
„Durch die Breite der Themen ist es in diesem Tagungsband gelungen, einen abwechslungsreichen Überblick zur Auswirkung der Digitalisierung auf Kommunikation darzustellen.“ (8)
Das ist auch zusammenfassend die Auswahl, die hier betrachtet und kommentiert und bewertet werden kann. Dies schränkt aber in keiner Weise den Inhalt und die Aussagen des Inhalts ein. Die gewählten Angebote und ihre Einflüsse auf die Rezipienten des Internets sind in den einzelnen Beiträgen klar und informativ heraus gearbeitet worden, sodass sich interessante und begründete Einsichten in das Internetangebot und deren Wirkung erschließen lassen. Es soll aber darauf hingewiesen werden, dass der Titel des Bandes etwas ungünstig gewählt wurde um die gewählten Sachthemen einzuordnen oder zu begründen.
Peter Dahms [www.Dahms-Projekt.de/wordpress/ ]
Wolfgang Deiters – Hochschule für Gesundheit (Bochum), Deutschland
Stefan Geisler – Hochschule Ruhr West, Deutschland
Fernand Hörner – Hochschule Düsseldorf, Deutschland
Anna Knaup – Graduierteninstitut NRW, Deutschland
… aus der Verlagsankündigung:
Vom Brief zur Mail, vom Telegraphen zu Twitter: Neue digitale Technologien induzieren neue Formen der Kommunikation. Damit einher geht nicht selten eine Änderung der Ansprache und Erreichbarkeit von Zielgruppen. Die Beiträger*innen des Bandes gehen diesen Veränderungen nach und untersuchen, welche Auswirkungen die enorme Schnelligkeit im Technologiewechsel auf unsere Kommunikation hat.