„HALF LIFE“ vom Staatsballett Berlin

Allgemein Besuchsberichte TANZ Meinungen Rückblicke

Foto (c)…  by Jubal_BattistiIm Stream am 30.04.2021

für 24 Stunden  ab 18:00 UHR unter: https://www.staatsballett-berlin.de/de/spielplan/half-life/30-04-2021/1284

und die Weiteren sind jeweils für 24 Stunden verfügbar.  Weitere Termine:

 Die Aufzeichnung ist vom 1. Juni 2019


>>>>> Hier noch einmal mein Besuchbericht von der

Uraufführung am 15. Februar 2019 in der Komischen Oper Berlin, als Doppelvorstellung gemeinsam mit:

DISTANT MATTER Uraufführung (siehe dort …)
Tanzstück von Anouk van Dijk
Musik von Jethro Woodward


Vergleich und Aussicht

Wenn diese beiden Choreografien das Programm der folgenden Saison und darüber hinaus, unter der neuen Intendanz, komplettiert im nächsten Jahr mit Sasha Waltz, charakterisieren sollen um das Publikum einzustimmen, dann war das schon sehr eindrucksvoll. Es zeigte überzeugend den angestrebten Wechsel oder Wandel bzw. die Weiterentwicklung von der reinen Klassik des Balletts zu einer Erweiterung des Repertoires in den zeitgenössischen Tanz für die kommenden Jahre. Wobei wohl weiterhin auch das klassische Genre mit zeitgenössischen Inszenierungen gepflegt werden soll. Ein Beispiel war die letzte Premiere der ‚Bayadere‘ im Urzustand der Inszenierung und Choreografie.


HALF LIFE

Tanzstück von Sharon Eyal und Gai Behar
Musik von Ori Lichtik
Choreographie: Sharon Eyal
Co-Choreographie: Gai Behar
Musik: Ori Lichtik
Kostüme und Maske: Rebecca Hytting
Licht: Alon Cohen
Choreographische Assistenz: Rebecca Hytting

Das Stück beginnt mit einem unendlich scheinenden Stakkato von dröhnenden, monotonen Tonfolgen, die sofort eine fordernde, aggressive Stimmung erzeugen. Eine lange Reihe von Tänzer*innen bewegt sich im Bühnenvordergrund, in stampfender Bewegung, in einheitlichen, körperfarbenen und eng anliegenden Trikots gekleidet. Die Musik ist gemeinsam mit der Choreografie zu diesem Stück entwickelt worden und wird noch mit der Erfahrung bei den Aufführungen weiterentwickelt. Spontan erinnert mich diese Art der Performance und diese Art der Musik in vielen Teilen an den „Sacre“, also doch Klassisch im Ansatz? Die Choreografie behält im ganzen Ablauf ihren aggressiven Charakter und erzeugt eine Stimmung von monotoner Bedrohung. Dem Publikum hat es wohl gefallen, ein langanhaltender heftiger, frenetischer Beifall mit emotionalen Gefühlsausbrüchen folgt zum Ende der Aufführung.

Peter Dahms [TanzInfo-Berlin.de]

Foto (c) Jubal_Battisti