vom Staatsballett Berlin – Besuch der Premiere u. Uraufführung am 9.November 2023 in der Staatsoper Unter den Linden BerlinChoreographien von Sol León und Sharon Eyal.
„Sol León und ihr Partner Paul Lightfoot sind seit 2002 mit dem Nederlands Dans Theatre als Hauschoreograph*innen und Künstlerische Berater*innen verbunden und prägten mit über 60 Uraufführungen die Ästhetik der Kompanie. Nun kreiert Sol León mit den Tänzer*innen des Staatsballetts erstmals eine Solo-Arbeit.“ [Staatsballett Berlin]
„Shaon Eyal zieht mit ihren Kreationen überall das Publikum in ihren Bann und hat auch Berlin seit 2018 mit Werken wie Half Life und STRONG im Sturm erobert. Die hypnotische Kraft elektronischer Musik verbindet sich in ihren Arbeiten mit der Präzision und Detailgenauigkeit von ungewohnten Bewegungsmustern. Anwachsende Spannungszustände bis hin zur Ekstase versetzen nicht nur das Publikum, sondern auch die Tänzer*innen in einen rauschhaften Zustand….“ [Staatsballett Berlin]
Stars Like Moths
Choreographie: Sol León – Musik: Jóhann Jóhansson, Marco Rosano, Olaf Arnalds – Bühne: Sol León, Paul Lightfoot- Kostüme: Sol León – Kostümrealisation: Joke Visser, Hermien Hollander – Licht: Jolanda De Kleine – Video – Konzept und Bild: Sol León – Video – Umsetzung: Niels Duursma (Schnitt), Thijs Scheele (Ton), Ennya Larmit (Animation, Illustration, Schnitt) – Einstudierung: Roger Van der Poel, Chloé Albaret – Musik vom Tonträger
2 Chapters Love
Choreographie: Sharon Eyal – Musik : Ori Lichtik – Co-Choreographie : Gai Behar – Kostüme : Sharon Eyal – Licht: Alon Cohen – Einstudierung: Léo Lérus – Musik vom Tonträger
Tänzer*innen des Staatsballetts Berlin
Besuchsbericht:
Die erste Choreografie beginnt vor dem Vorhang mit einem Paar, dass einige Spielchen miteinander treibt und sich gegenseitig neckt, es wird dann von einem anderen Paar abgelöst, das Spiel wiederholt sich. Dann hebt sich der Vorhang und das Bild einer beispielhaften Wohnumgebung zeigt sich. In dieser Umgebung läuft die Performance weiter. Wechselnd tanzen einzelne Paare und Einzeltänzer. Die Situationen wechseln in schneller Folge, Interaktionen der Gruppe erfolgen in schnellem Wechsel. Auch das Bühnenbild und die Umgebung wechseln in schneller Folge. Damit sollen vielfõltige Kommunikationen und Verhaltensweisen zwischen Paaren demonstriert werden, die gesetzten Möglichkeiten und die bevorzugten Verhaltensweisen sowie die Gewohnheiten menschlicher Paare in ihrem normalen, gesetzten Lebensraum.
Die zweite Choreografie zeigt die Tänzer und Tänzerinnen als eine geschlossene gleichförmige Gruppe auf der weiten offenen Bühne. Alle Tänzerinnen und Tänzer haben das gleiche fleischfarbene Trikot und wirken dadurch gleichförmig nackt. Die Choreografien ließ sich dabei von der Darstellung griechischer Gottheiten inspirieren. Die Gruppe bewegt sich über den ganzen Bühnenraum in wechselnden Formationen und wechselnder Stimmung, ohne eine Pause, im schnellen Wechseln der Formationen von verhalten bis aggressiv. Die Choreografin will in ihren Bildern, das Verhältnis der Menschen untereinander und zu ihren Göttern beschreiben und demonstrieren.
Beide Choreografien zeigen ein völlig unterschiedliches Bild, sie werden auf je eine andere Weise umgesetzt, aber in beiden Fõllen mit perfekter Präzision und Ausdrucksstärke. Der Applaus zum Ende ist entsprechend begeistert und lautstark bis zu stehenden Ovationen. Das Staatsballettpublikum und die Fans sind in ihrer Ausdrucksstärke kritisch und gerecht, Hier hat das Staatsballett wieder einmal seine perfekten Fähigkeiten präsentiert. Das war ein mitreißender Abend eine tolle Premiere in der Staatsoper
[Peter Dahms [www.OpernInfo-Berlin.de / www.Dahms-Projekt.de/Wordpress]
… alle Fotos: @ CARLOS QUEZADA