von Wolfgang Amadeus Mozart … im Rahmen der Barocktage.
Besuch der Premiere am 4.Dezember 2022 in der Staatsoper Unter den Linden
Oper Seria in drei Akten (1770), – Musik von Wolfgang Amadeus Mozart – Text von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Racine
Weitere Vorstellungen:
7. 9. 11. Dezember 2022
Besetzung:
Musikalische Leitung Marc Minkowski; .Es spielen: Les Musiciens du Louvre – Inszenierung Satoshi Miyagi – Bühnenbild Junpei Piz – Wanddesign Eri Fukazawa – Kostüme Kayo Takahashi Deschene – Licht Irene Selka – Choreographie Yu Otagaki – Solopartien: Pene Pati, Ana Maria Labin, Angela Brower, Paul-Antoine Bénos-Dijan, Sarah Aristidou, Sahy Ratia und Adriana Bignagni Lesca. – Dramaturgie Detlef Giese
Mitridate, König von Pontus Pene Pati – Aspasia Ana María Labin – Sifare Angela Brower – Farnace Paul-Antoine Bénos-Djian – Ismene Sarah Aristidou – Marzio Sahy Ratia – Arbate Adriana Bignagni Lesca – Schauspieler Ken Sugiyama
Zum Inhalt:
„14 Jahre war Wolfgang Amadeus Mozart erst alt, als er den Auftrag erhielt, für das Mailänder Teatro Regio Ducale eine große, abendfüllende Opera seria zu komponieren, »Mitridate, Re di Ponto«. Viele bedeutende Komponisten hatten zuvor Werke für diese europaweit angesehene Bühne geschaffen. Mozart reihte sich hier mit einer bemerkenswerten Oper ein, basierend auf einem Drama des französischen Tragödiendichters Jean Racine“.
„Die Geschichte um einen im Niedergang begriffenen König und Kriegsherr, dessen zwei so unterschiedliche Söhne dieselbe Frau lieben, die aber zugleich seine eigene Braut ist, inspirierte Mozart zu einer Musik, die gehobenes Pathos und starke Leidenschaften ebenso kennt wie tiefempfundene Emotionen. Er schöpfte aus der Tradition und zeigte sich doch bereits auf einer Höhe, die Kommendes mehr als nur ahnen ließ. Die Uraufführung Ende 1770 wurde zum Triumph für den jugendlichen Komponisten.“
Ein japanisches Inszenierungsteam um den Regisseur Satoshi Miyagi taucht Mozarts »Mitridate« in ein „zauberhaftes“ Ambiente und lässt verschiedene Welten aufeinandertreffen.
[STAATSOPER Unter den Linden Berlin]
Besuchsbericht:
Bevor sich der Vorhang zur Oper hebt, bietet sich auf der Bühne ein Bild des Schreckens. Hoffnungsloses Inferno und hilflose Opfer in schwarzer Nacht, die Folgen eines erbarmungslosen Krieges.
Das Orchester beginnt mit der Ouvertüre zur Oper. Jetzt hebt sich der Vorhang zu einem Bühnenbild, dass durch seinen Aufbau das ganze Auditorium an den Geschehnissen teilhaben lässt. Ein stufenartiger Aufbau mit vier breiten Stufen die seitlich mit je einer schmalen Treppe bis zur obersten Rampe versehen sind füllt den ganzen offenen Bühnenraum. Wie sich dann zeigt, befinden sich an der Rückseite der Stufen schwenkbare Wände, die zum Auftritt der Akteure geschwenkt werden. Wie sich im Laufe der Aufführung zeigt, wird diese Konstruktion sehr effektiv zum Auftritt der Darsteller und Sõnger genutzt. In der Art einer nach oben gekippten Bühnenfläche, da gibt es kein hinten und kein vorn der Bühne sondern immer alles bis in die letzten Plätze einsehbar.
Der erste Auftritt der Darsteller wirkte etwas irritierend, sie tragen metallene Kampfanzüge aus einer japanischen „Kabuki“-Aufführung, hier zeigt sich der Hintergrund des japanischen Inszenierungsteams. Diese Auffassungen fügen sich aber passend in den Ablauf der Auftritte ein, die Geschichte kann in jedem Land und in jeder Kultur der Welt so ablaufen.
Entscheidend ist die Leistung von Orchester, musikalischer Leitung und der einzelnen Darsteller, und die ist dieser Aufführung überragend. Eine Barockoper beruht auf der Kunst des Gesangs und des Rezitativs und das wurde in dieser Aufführung überzeugend präsentiert und von „Les Musiciens du Louvre“ unter der Leitung von Marc Minkowski bestens begleitet.
Das Publikum bedankt sich nach dem Ende der Aufführung mit lang anhaltenden Beifall, trotz des zum Schluss auf der Bühne wieder erscheinende Schlussbild als absoluten Chaos, das schon zum Anfang präsentiert worden war.
[Peter Dahms [www.OpernInfo-Berlin.de / www.dahms-projekt.de/wordpress]
Titelfoto © Bernd Uhlig
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